Ein Nachwuchs-Gin-Hersteller mit Ambitionen: Anthony Christen - 4* Superior Hotel hoch über dem Zürichsee
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Ein Nachwuchs-Gin-Hersteller mit Ambitionen: Anthony Christen

Anthony Christen will hoch hinaus – da ist der angehende Restaurationsfachmann im Hotel Belvoir ja bereits an der richtigen Adresse. «Die Bewirtung und Betreuung von Gästen war schon immer mein Traumjob», sagt der 17-Jährige. Schon als Kind habe er in den Skiferien in einer Après-Ski-Bar freiwillig Gläser abgeräumt. Die Liebe zum Gastgewerbe ist ihm wohl in die Wiege gelegt worden: schliesslich arbeiten mehrere Familienmitglieder in Restaurantbetrieben. «Es mag klischiert wirken, aber es stimmt tatsächlich: Sind die Gäste zufrieden, bin ich es auch». Das klingt bereits nach einem perfekten Gastgeber.
Im kommenden Sommer schliesst Anthony Christen die Lehre im Hotel Belvoir ab. Danach drückt er für eine Weile wieder die Schulbank. Sein Plan? Die Berufsmatur und danach die Bartender School zu absolvieren. Denn er hat ein klares Ziel vor Augen: eine eigene Bar mit Gin-Spezialitäten aus aller Welt.

Für seine noch jungen Jahre kennt sich Anthony Christen mit Spirituosen schon sehr gut aus. Besonders mit Gin. Trinken tue er schon auch zwischendurch ein Glas. Noch lieber stelle er ihn jedoch selbst her. Doch der Reihe nach. Vor einem Jahr schenkte Anthony seinem Vater, einem erklärten Gin-Liebhaber, ein Selfmade-Set, mit dem man Gin zuhause herstellen kann. «Dazu legt man Wacholder 24 Stunden in Wodka ein, gibt eine Fertigmischung dazu, lässt sie einen weiteren Tag einwirken, filtert die Flüssigkeit und fertig ist der Gin.»
Der junge Mann lächelt und stellt zwei Flaschen auf den Tisch. «Und das ist daraus geworden.» 

«The Sten» heisst die Eigenkreation, abgeleitet von seinem Nachnamen Christen. Auf die Frage, was die beiden Gin unterscheide, ist Anthony Christen ganz Restaurationsprofi: Der golden schimmernde Dry Gin besteche durch eine warme Zimtnote und sei ein idealer Begleiter für dunkle Winterabende. Der grapefruitfarbene «Sommer of 21» hingegen mit seiner Mischung aus Passionsfrucht, Goji, Holunder und Limetten, lasse an jedem regnerischen Sommerabend die Sonne aufgehen.

Noch hat der Barkeeper in spe keine Ausschanklizenz. Daher sind die beiden Eigenkreationen bisher nur in der Hausbar bei Familie Christen zu haben. Gebaut wurde sie von Grossvater und Enkel aus Europaletten inklusive Arbeitsfläche, Mischgetränken, Kühlschrank und Eismaschine – eben alles, was das Barkeeper-Herz begehrt. Und so serviert Anthony Christen, der noch zuhause wohnt, nach Feierabend seinen Eltern gelegentlich einen Drink. Ein Gastgeber durch und durch.

Text: Anina Rether